Entwicklung der Arbeitslosen- und Bewerberzahlen in Deutschland

von Hans-Joachim Möser 

In den letzten Tagen hat die Bundesanstalt für Arbeit wieder die aktuellen Arbeitslosenzahlen zum 30.06.2021 bekanntgegeben. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 73.000 zurückgegangen ist. Gegenüber Juni 2020 hat es trotz Corona einen Rückgang um 239.000 Arbeitslose gegeben.  
Da die genannten Zahlen nur die Gesamtsituation darstellen, habe ich einmal die für uns relevanten Branchen (ITK, Finanzen, Consulting) herausgerechnet und komme zu folgendem Ergebnis: 

 

  • In der Branche ITK – Information und Kommunikation – gibt es eine Zunahme von 42.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr April. 
  • In der Branche Finanzen – Finanzen und Versicherungen - gibt es eine Zunahme von 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr April. 
  • In der Branche Consulting - Qualifizierte Unternehmensdienstl. - gibt es eine Zunahme von 55.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr April. 

 

Beobachtung 

Mit Verhängung des ersten Lockdowns am 18. März 2020 gab es einen Stopp für Neueinstellungen bei offenen Positionen. Dieser Stopp wurde im Juni 2020 langsam wieder aufgehoben und im Laufe des Jahres weiter gelockert.  
Auch der erneute Lockdown im letzten November hat nicht erneut- wie sechs Monate zuvor- zu einem massiven Einbruch der offenen Stellen geführt. Unbereinigt gab es im Juni 2021 gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 22 % an offenen Stellen. In absoluten Zahlen ausgedrückt gab es gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von mehr als 123.000 offenen Stellen. 

Vollkommen anders sieht die Situation für Unternehmen auf dem Bewerbermarkt aus. Waren zuvor schon nicht genügend Bewerber auf dem Arbeitsmarkt vorhanden, so hat der Lockdown im März 2020 auch hier eine Schockwelle ausgelöst. Coronabedingt empfinden mehr Bewerber als zuvor die Arbeitsmarktlage als unsicher und sind nicht bereit, ihren Arbeitsplatz zu wechseln. 

 

Was bedeutet das für Unternehmen? 

Bereits vor der Corona – Pandemie war die Anzahl wechselbereiter Bewerber in den von uns betreuten Branchen gering. Die Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft. Konnten wir vor Corona noch innerhalb von 3-4 Monaten passende Bewerber finden und vermitteln, müssen sich Unternehmen heute auf eine Suche von 6-8 Monaten einstellen.  
 
Je nach Region und Branche kann dieses jedoch variieren. So besteht in den Ballungszentren immer noch eine höhere Wechselbereitschaft. Hier ist die Chance hoch, geeignete Bewerber innerhalb von sechs Monaten zu finden. Außerhalb der Ballungszentren sollten sich Unternehmen eher auf die genannten 6-8 Monate einstellen. 

 

Welche Maßnahmen Unternehmen treffen können. 

  1. Personalplanung: In der rechtzeitigen Personalplanung liegt das A und O, um Stellen rechtzeitig zu besetzen. Bedenken Sie, es gibt zwei Faktoren, die zusammenkommen: 
    1. Die „Babyboomer“ gehen in Rente. 
    2. Der Anteil qualifizierter Bewerber im Bewerbermarkt sinkt durch die demographische Entwicklung kontinuierlich. 
       
  2. Ausbildung: Bieten Sie Ausbildungsplätze an! Unabhängig von der Branche bieten Sie Ausbildungsplätze in allen Bereichen an, in denen es Ihnen möglich ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Auszubildenden bei Ihnen bleiben, ist hoch. 
     
  3. Duale Studienplätze: Auch wenn die Kosten relativ hoch sind, bieten Sie Duale Studienplätze an. Die Erfahrung zeigt, dass weniger als ein Drittel nach dem Studium den Arbeitgeber wechselt. Darauf zu spekulieren, dass der/die Student_in nach dem Studium den Arbeitgeber wechselt, ist fahrlässig. 
     
  4. Abgebrochenes Studium: Bemühen Sie sich um Studenten_innen, die ihr Studium abgebrochen haben. Es gibt Gründe hierfür. Bieten Sie ihnen eine Alternative. Durch eine qualifizierte Tätigkeit oder durch eine zusätzliche qualifizierte Ausbildung (z.B. auch ein Trainee-Programm) erschließen Sie sich zukünftige wertvolle Mitarbeiter. 
     
  5. Gehalt: Manche Studie sagt aus, dass das Gehalt nicht ausschlaggebend und nicht die Priorität bei der Auswahl des neuen Arbeitgebers hat. Dies ist Unsinn! Das Gehalt ist nach meiner Erfahrung mindestens Priorität 1b. 
     
  6. Gehaltsoptimierung: Schaffen Sie als Arbeitgeber Attraktivität durch Gehalts- bzw. Lohnkostenoptimierung. Sie erhöhen neben der Attraktivität auch Ihre Wettbewerbsfähigkeit bei Mitarbeitern und Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt.  
    Sie verringern nebenbei völlig legal Ihre Sozial- und Steuerabgaben an den Staat. Lesen Sie unseren Bericht „Ihr Weg zur Gehaltsoptimierung“ und sprechen Sie uns an. Ein Erstgespräch ist kostenlos. 
     
  7. Qualifizierung: Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiter persönlich und fachlich. Im persönlichen Bereich können dieses Seminare zum Thema Kommunikation, Change-Management oder auch Potentialerkennung und -Förderung sein.  
    Erhöhen Sie dadurch die Leistung, die Effizienz und den Zusammenhalt Ihrer Teams. Unser Kooperationspartner unterstützt Sie gerne dabei. 
  8. Generation +50: Holen Sie sich die erfahrenen Best Ager in Ihr Unternehmen. Diese Altersgruppe ist in der Regel gut ausgebildet und sehr berufs- und lebenserfahren. Sie zeigt sich außerdem besonders flexibel hinsichtlich der Reisebereitschaft, . All das bringt Stabilität und Planungssicherheit (durch geringe Fluktuationskosten) in Ihr Unternehmen. 

 

Gerne unterstützen wir Sie bei den Themen Personalbeschaffung, Gehaltsoptimierung und Seminare. Es ist nur ein kurzer Weg zur Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

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